Luciole Medical übernimmt Spiegelberg
Die Schweizer Luciole Medical AG wird die Hamburger Spiegelberg GmbH & Co. KG übernehmen. Beide Unternehmen werden ihre Produktpaletten, die Produktion und Vertriebskanäle zusammenlegen, mit dem Ziel, ein weltweit führender Entwickler und Anbieter von Lösungen für das Gehirnmonitoring zu werden.
Die Luciole Medical AG, ein Spin-off der ETH Zürich und der Universität Zürich, hat sich auf die Gehirnüberwachung spezialisiert. Ende Juni gab das Medizintechnikunternehmen die Übernahme der Spiegelberg GmbH & Co. KG (Spiegelberg), einem Hamburger Medizintechnikunternehmen und Anbieter von hochspezialisierten Geräten und Verbrauchsmaterialien für die Neurochirurgie, von SHS Capital bekannt. Gemeinsam wollen beide Unternehmen zu einem weltweit führenden Anbieter von innovativen Gehirnüberwachungsgeräten der nächsten Generation zu werden.
Spiegelberg hat eine international anerkannte, starke Marke für seine innovativen neurochirurgischen Geräte und Verbrauchsmaterialien entwickelt und ist ein führender Hersteller von Sonden für die intrakranielle Druckmessung (ICP). Das Unternehmen arbeitet mit anerkannten Forschungsinstituten, führenden Kliniken und Spezialisten der Neurochirurgie zusammen, um Produkte zu entwickeln, die optimal auf den Patienten zugeschnitten sind.
Luciole Medical wird die Produktions-, Zulassungs- und Vertriebskapazitäten von Spiegelberg, einschließlich des globalen Liefernetzwerks, nutzen, um verbesserte Gehirnüberwachungsgeräte für eine breite Patientenpopulation bereitzustellen. Spiegelbergs anerkannte ICP-Monitore und weitreichende Vertriebskanäle, die Neurokliniken, Krankenhäuser und Spezialhändler umfassen, sind eine hervorragende Ergänzung zu Lucioles einfach zu bedienenden, minimal-invasiven Gehirnüberwachungslösungen der nächsten Generation und dem nicht-invasiven Pflaster. Unter der Führung von Luciole werden die beiden Unternehmen in der Lage sein, umfassende Gehirnüberwachungsgeräte auf internationaler Ebene zu individualisieren und zu optimieren.
„Wir kennen das Team und die Produkte von Spiegelberg seit langem und waren von der Qualität des Unternehmens, das sie aufgebaut haben, beeindruckt. Diese strategische Akquisition wird es uns ermöglichen, den Zugang zu unseren Produkten in Europa zu beschleunigen und die Markteinführung unserer innovativen Gehirnüberwachungstechnologien in den USA vorzubereiten. Wir bei Luciole sind davon überzeugt, dass die Überwachung des Gehirns sowohl im Operationssaal als auch auf der Intensivstation ein wichtiges Instrument ist, um die Pathologien zu verstehen, die mit einem grundlegenden, aber schlecht verstandenen Organ verbunden sind“, sagte Dr. Philippe Dro, CEO von Luciole.
„Der Zusammenschluss mit der Luciole Medical AG wird es uns ermöglichen, unserem großen und wachsenden Netzwerk von Klinikern, Partnern und Händlern eine breite Palette wirklich innovativer Produkte anzubieten, die sowohl Patienten als auch Klinikern zugutekommen und die Ergebnisse in der Neurochirurgie verbessern werden. Wir freuen uns auf diese nächste Phase unserer Entwicklung“, fügte Stefan Paschko, CEO von Spiegelberg, hinzu.
Die Sauerstoffversorgung des Gehirns, der intrakranielle Druck und der Blutfluss sind entscheidende Parameter für die Beurteilung der ordnungsgemäßen Gehirnfunktion. Eine beeinträchtigte Sauerstoffversorgung des Gehirns kann schnell zu schwerwiegenden Folgen wie kognitivem Abbau, Sprachstörungen, Lähmungen, Koma und sogar zum Tod führen. Die Messung dieser Parameter bei Patienten während der Operation und im Koma ist für die sofortige Diagnose und Behandlung des Patienten unerlässlich.
Zur Überwachung dieser Parameter hat Luciole Medical eine minimal-invasive Plattform von Geräten der nächsten Generation entwickelt. Die Technologie misst den Gehalt an sauerstoffhaltigem und de-sauerstoffhaltigem Hämoglobin im Gehirn sowie den zerebralen Blutfluss und liefert so wertvolle Informationen über den Gewebestoffwechsel und die Gehirnfunktion. Das nach der neuen Medizinprodukteverordnung (MDR) zertifizierte Unternehmen erhielt das CE-Zeichen für seine minimal-invasive Sonde zur Verwendung bei komatösen Patienten nach einem Schlaganfall oder einer traumatischen Hirnverletzung sowie für sein nicht-invasives Pflaster der neuen Generation, das in verschiedenen Bereichen wie der Herzchirurgie eingesetzt wird.